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Grosse Hoffnung, Schützt Vitamin D vor dem Coronavirus?

Dass Vitamin D für den menschlichen Körper lebenswichtig ist, ist bekannt. Nun soll erforscht werden, ob es ihn auch vor Covid-19 schützt.

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Ein Artikel von Fee Anabelle Riebling, Aktualisiert 23.04.2020

Das Sonnenvitamin D – streng genommen kein Vitamin, sondern ein Hormon – ist ein wahrer Tausendsassa. So ist es für ein gesundes Immunsystem unerlässlich und spielt auch beim Knochenaufbau und der Zahnbildung eine relevante Rolle. Zudem soll es das Gehirn stärken. Auch vor Krebs soll es schützen, genauso wie vor Osteoporose, Parkinson, Diabetes und Demenz.

Ob es auch zur Bekämpfung des neuartigen Coronavirus taugt, wollen nun spanische Forscher untersuchen. Das Team der Universität von Granada hat angekündigt, während zehn Wochen die Auswirkungen des Hormons an 200 Covid-19-Patienten zu testen. Ziel sei es, herauszufinden, ob die Einnahme von Vitamin D den Gesundheitszustand verbessern kann.


Zuversichtliche Forscher

Wie das Team um Manuel Castillo Garzón in der Ankündigung schreibt, sei in der Vergangenheit ein verminderter Vitamin-D-Spiegel bei Kälbern als Hauptursache für die Infektion mit einem tierischen Coronavirus angesehen worden. Entsprechend erscheine es plausibel, dass die Einnahme von Vitamin D als «eine mögliche Intervention zur Bekämpfung von Covid-19-Patienten» sein könnte. Und dies unabhängig davon, ob sie asymptomatisch seien oder mittelschwere bis schwere Symptome aufwiesen.

Nicht nur die verantwortlichen Wissenschaftler geben sich zuversichtlich. Laut Thesun.co.uk rechnet auch die nicht an der Studie beteiligte Jenna Macciochi von der University of Sussex der Behandlung mit Vitamin D gute Chancen aus. Schliesslich sei die Wahrscheinlichkeit, sich zu erkälten, bei einem Mangel an Vitamin D, drei- bis viermal höher. «Es ist daher anzunehmen, dass Covid-19 bei einem solchen ebenfalls schlimmer ausfällt.»


Keine voreiligen Schlüsse

Während das britische Gesundheitsministerium den Bürgern bereits empfohlen hat, mit der Einnahme einer täglichen Dosis Vitamin D zu beginnen, «da die Bevölkerung während des Lockdowns nicht ausreichend Sonne abbekommt», wie «The Sun» schreibt, raten andere Stellen zu Zurückhaltung.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung etwa betont, das man nur zu Vitamin-D-Präparaten greifen sollte, wenn tatsächlich eine Unterversorgung vorliegt. Denn wer ohnehin genug Vitamin D hat, profitiere wahrscheinlich nicht von zusätzlichen Pillen. Vielmehr bestünde die Gefahr einer Überdosierung, die unter anderem zur Bildung von Nierensteinen führen könnte.

Auch die deutsche Verbraucherzentrale rät von Vitamin-D-Hamsterkäufen ab: «Da dieses Virus erst seit kurzer Zeit bekannt ist, gibt es noch keine Studien, die eine Wirksamkeit von bestimmten Pflanzen, Vitaminen oder Mineralstoffen gegen ihn beweisen.» Zudem bezögen sich zitierte Studien in der Regel auf andere Coronaviren.


So wird aus Sonnenstrahlen Vitamin D

Vitamin D ist das einzige Vitamin, das vom Körper selbst durch Synthese hergestellt werden kann. Deshalb ist es streng genommen eigentlich kein Vitamin. Daher spricht man zunehmend vom D-Hormon, wie das Universitätsspital Zürich schreibt. Im Körper gebildet wird dieses, wenn die UVB-Strahlen der Sonne auf die Haut treffen. Allerdings reicht die Sonnenintensität in unseren Breitengraden – vor allem im Herbst, Winter und Frühling – oftmals nicht aus. Hinzu kommt, dass mit zunehmendem Alter die Fähigkeit, Vitamin D zu produzieren, im Vergleich zu jüngeren Personen um das Vierfache abnimmt. Auch ein dunkler Hautton, Übergewicht und häufiges Auftragen von Sonnencreme reduzieren die Vitamin- beziehungsweise die Hormon-D-Produktion.